Abendkirche Pfingsten

)

Trost


Im Editorial der aktuellen IDEA heißt es unter der Überschrift ‚Heiliger Geist - der unterschätzte Gott‘: „Es scheint fast so, als ob wir den Heiligen Geist ein wenig in die Ecke eines Add-ons, einer Zugabe stellen. … Da wird das, was im Himmel von Anbeginn der Schöpfung in einer perfekten Beziehung funktioniert - die Trinität, die Dreieinigkeit Gottes, von uns auf der Erde getrennt. Die Wahrheit ist aber: Gott, der Vater sitzt auf dem Thron, sein Sohn Jesus steht an seiner Rechten für uns ein und der Heilige Geist ist hier auf der Erde und lebt in uns.“

„Mehr noch“, schrieb der Apostel Paulus an die Gemeinde in Rom: „Der Geist, der in euch lebt, ist ja der Geist dessen, der Jesus vom Tod auferweckt hat. Dann wird derselbe Gott, der Jesus Christus vom Tod auferweckt hat, auch euren todverfallenen Leib lebendig machen. Das bewirkt er durch seinen Geist, der schon jetzt in euch lebt.“ (Römer 8,11)

Und: „Ohne den Heiligen Geist ist Gott fern, bleibt Christus Vergangenheit, ist das Evangelium ein toter Buchstabe, die Kirche ein bloßer Verein, das kirchliche Amt eine Herrschaftsform, die Mission Propaganda, die Liturgie eine Geisterbeschwörung und das christliche Leben eine Sklavenmoral.”  So Athenagoras, von 1948 bis 1972 Patriarch von Konstantinopel. 

Tatsächlich zieht sich denn auch die Rede vom Heiligen Geist, von Seinem Wirken und Seinen Wirkungen wie ein roter Faden vom ersten („und der Geist Gottes schwebte über dem Wasser“ in 1. Mose 1,2) bis hin bis zum letzten Kapitel der Bibel („Und der Geist und die Braut sprechen: Komm!“ in Offenbarung 22,17).

Eine Seiner Wirkungen steht im Zentrum  der Abendkirche am kommenden Pfingstmontag: Trost. Ein eminent biblisches Thema. Aber nicht nur. 
Schon in antiken Gesellschaften waren die Menschen heraus- und aufgefordert, einander zu trösten. Es gab Philosophen und Dichter, die sich für ihre Arbeit als ‚Tröster‘ entlohnen ließen. Cicero schrieb von der Existenz und Arbeit regelrechter Trost-Kliniken, in denen im Sinne des platonischen Ideals vom Überwinden des Schmerzes methodisch gegen Kummer und Leid vorgegangen wurde. 

Nebenbei: Laut  rabbinischer Tradition ist der älteste aller Tröster der Wein. Die Bedeutung des Namens Noah, von dem es in der Bibel heißt, dass er als erster einen Weinberg pflanzte, ist übrigens ‚der den Trost schafft‘.

Der Prophet Jesaja ist es, der schließlich den entscheidenden Trostbringer ins Licht der Aufmerksamkeit rückt: den Messias, der den Elenden gute Botschaft bringt und die zerbrochenen Herzen verbindet. Rund 500 Jahre  später füllte Jesus Christus diese Prophetie Jesajas mit Leben. Getröstet zu sein ist eines der Kennzeichen, derer die Ihm nachfolgen. Ein Markenzeichen der Gemeinde. Und, wie ein anonymer Ausleger einmal schrieb: „das Merkmal des Gottesvolkes der Zukunft“.

Für unseren Impulsgeber am Pfingstmontag ist christlicher Glaube keine Aufgabe, sondern eine Kraft. Lebensfördernde Kraft. Sein persönliches ‚Credo‘ lautet: ‚Glaube nur - mit Trost, Vernunft und Freiheit.‘ Als Pfarrer im ‚Unruhestand‘ unterstützt er hin und wieder Gemeinden, die gerade keinen Pfarrer haben. Und mit Freude und spitzer Feder ist er freier Journalist. Seine Artikel finden sich gerade dort, wo man sich dem journalistischen Mainstream nicht verpflichtet fühlt. Zu seinem Thema schreibt uns Achijah Zorn aus Mülheim a. d. Ruhr: „Pfingsten ist das Fest des Heiligen Geistes, der in der Bibel als Tröster bezeichnet wird. Trost ist eine Rückenstärkung in allen Lebenslagen, wenn wir von Sorgen oder Nöten bedrängt sind. Wie tröstet uns nun der Heilige Geist? Wo können wir den Gott allen Trostes erfahren? Und was kann uns helfen, andere Menschen zu trösten?“

Im Blick auf die Musik des Abends an dieser Stelle noch ein Wort von Luther: „Nichts auf Erden ist kräftiger, die Traurigen fröhlich, die Verzagten herzhaftig zu machen, … nichts ist kräftiger denn die Musik.“ Und die kommt stimmgewaltig und bewegend von Voices4Him unterstützt von Annika und Nadia Schüler mit Titeln von Chris Tomlin, Israel Houghton, CeCe Winans, Hezekiah Walker u.a.

Der Abend schließt mit einem Imbiss im Kirchenfoyer -  und, wenn Sie möchten, mit viel Raum für Begegnungen, Fragen und gute Gespräche, die Sie weiterbringen!

Zurück